Ausgehend von Krogh-Poulsens Vorschlägen zur klinischen Untersuchung des Kauorgans wurde in Hamburg 1999/2000 ein praktikables Vorgehen erarbeitet, das es erlaubt, mit großer Sicherheit an CMD erkrankte Patienten zu identifizieren.
Der CMD-Kurzbefund erhebt sechs spezifische Einzelbefunde. Die Formulierung der Prüfungen ist so gehalten, daß „positive“ Antworten für das Vorliegen einer Erkrankung sprechen; negative Antworten stehen also für eine gesunde Situation.
Wie die Untersuchungen zeigten, ist eine Auswertung der Einzelbefunde weniger sinnvoll, während die Addition der Gesamtzahl positiver Merkmale eine Unterscheidung „Gesunder“ und „Kranker“ ermöglicht.
Als Merkmal funktionell gesunder Patienten ergibt sich dabei nach Addition aller „positiven“ Screeningbefunde eine Summe von maximal Eins – das Vorliegen einer Erkrankung ist in diesen Fällen unwahrscheinlich.
Im Gegensatz dazu ist bei Vorliegen von mindestens zwei positiven Befunden eine dysfunktionelle Erkrankung des Kauorgans (CMD) wahrscheinlich.
Bei drei oder mehr positiven Screening-Befunden steigt diese Wahrscheinlichkeit auf nahezu 100% an. Das Vorliegen von CMD ist in diesen Fällen praktisch sicher und legt eine klinische Funktionsanalyse zur Überprüfung und Differenzierung nahe.
Informationen zu Hintergrund, Durchführung und Auswertung
bietet das dentaConcept-Arbeitsbuch Klinische Funktionsanalyse
(Hrsg: Ahlers, M.O. u. Jakstat, H.A. im Kapitel 3.1:
Indikationsstellung per Screening: CMD-Kurzbefund.
Für Zahnärzte, die ihre Karteiführung auf die papierlose Erfassung
aller Informationen umstellen möchten, steht unter der Bezeichnung CMDcheck eine Software-Version des CMD-Kurzbefundes gratis zum Download zur Verfügung. CMDcheck speichert die erhobenen Daten im gleichen Format
wie
sein „großer Bruder“ CMDfact® – Klinische Funktionsanalyse
für Windows.
Eine Auswahl von Publikationen zum Thema.
Ahlers, M.O., Jakstat, H.A.:
Identifikation funktionsgestörter Patienten
Thieme Up2date 3 (2008) 143-155
Ahlers, M.O., Jakstat, H.A.:
CMD-Screening mit dem CMD-Kurzbefund
ZWR Das Deutsche Zahnärzteblatt 124, 3 (2015) 102-106
Ahlers, M.O., Jakstat, H.A.:
Erkennung craniomandibulärer Dysfunktionen mit dem CMD-Kurzbefund
Quintessenz Team-Journal 45 (2015) 339-345
Ahlers, M.O., Jakstat, H.A.:
CMD-Screening mit dem CMD-Kurzbefund
Quintessenz 66, 12 (2015) 13991409